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Welcome to my blog. This is a place where I think out loud, show you what I’m up to in the studio, share impressions of inspiring events or everyday moments that moved me. Some entries are carefully curated essays, others are just a few thoughts, sometimes written in English and sometimes in German.
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Bumiller Collection: A Hidden Gem
Did you know that in the heart of Bamberg’s old town, hidden in a medieval building accessible from a narrow side-alley, there’s an incredible collection of Islamic art from the Middle Ages? Neither did I, until recently. The Bumiller Collection includes about 6500 objects, crafted from metal, ceramics and stone, with most of them roughly dating to a period between the 7th and 13th century BCE and originating from what today encompasses Iran, Uzbekistan and Afghanistan.
Today, we spent the morning absorbed in the aura of this meticulously restored historical building and the treasures it contains. Highly recommended.
Antikmarkt Bamberg: Eindrücke
Antikmarkt in Bamberg: Ein zelebrierter Bummeltag, in dem die ganze Stadt mit Antiquitäten aller Art gefüllt ist, und alles von Trödel bis zu echten Kunstschätzen zu finden ist. Dieses Jahr besonders schön im noch fast spätsommerlichen Sonnenschein.
Stipendium "Junge Kunst und Neue Wege"
Im Sommer 2022 erhielt ich das Stipendium „Junge Kunst und Neue Wege“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, das mir erlaubte, mich einem größeren künstlerischen Projekt zu widmen. Im Rahmen dieses Stipendienprojekts habe ich die Kollektion SYBILLA entwickelt, die auf den Herbstmessen dieses Jahres zum ersten Mal präsentiert wird.
Im Sommer 2022 erhielt ich das Stipendium „Junge Kunst und Neue Wege“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, das mir erlaubte, mich einem größeren künstlerischen Projekt zu widmen. Im Rahmen dieses Stipendienprojekts habe ich die Kollektion SYBILLA entwickelt, die auf den Herbstmessen dieses Jahres zum ersten Mal präsentiert werden soll. In diesem Blogeintrag folgt eine detaillierte Beschreibungen sowie zahlreiche Abbildungen des Arbeitsprozesses. Mitunter sind weitere Einträge dieses Blogs unterverlinkt, die einige der recherchierten Themen zusätzlich aufgreifen und vertiefen.
Zielsetzung
Ich hatte mir in diesem Projekt zum Ziel gesetzt, eine besonders große und komplexe Arbeit in Angriff zu nehmen, bei der meine Arbeitsweise nicht vom potentiellen wirtschaftlichen Erfolg des Resultats beeinflusst sein sollte. Insbesondere wünschte ich mir Zeit und Mittel, umfangreicher mit verschiedenen Emaillefarben und -techniken experimentieren zu können. Ich wollte durch die Verbindung von tragbarem Schmuck und Installation Arbeiten schaffen, die die Abgrenzung zwischen Angewandter Kunst, Schmuck und Objekt verwischen. Inhaltlich wollte ich mich in das Thema (Paradies-)Gärten vertiefen und einzelne Symbole daraus gestalterisch in meiner Arbeit hervorheben. Die Arbeit sollte in einer Installation gipfeln, mehrschichtig und ganzheitlich wie ein Ökosystem gedacht.
Arbeitsprozess & UMSETZUNG
Die Umsetzung dieses Projekts begann zunächst mit vielen Zeichnungen (freiere Skizzen und lösungsorientierte Entwurfszeichnungen) und Recherchen. Ich beschäftigte mich intensiv mit Themen wie etwa historischen Paradiesvorstellungen, mit der mittelalterliche Suche nach dem Garten Eden, und dem neuzeitliche Interesse am Forschen und Sammeln von (aus westlicher Sicht) „exotischen“ Pflanzen, Tieren und kulturellen Objekten, die in botanischen Sammlungen, Florilegien und Wunderkammern präsentiert wurden. In dieser Zeit rutschte mein Fokus vom Granatapfel (mit dem ich mich schon einige Jahre intensiv beschäftigt hatte) als zentrales Symbol des Paradiesgartens, mehr in Richtung der ästhetisierten botanischen Zeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts im Allgemeinen. Speziell kristallisierte sich die stilisierte drei- oder sechsblättrige Blüte als Symbol der botanischen Neuankömmlinge in Europa für mich als gestalterisches Element heraus. Die achsensymmetrische Blüte ist eine visuelle Verschmelzung von Ordichee, Tulpe, Schwertlilie und anderen Zwiebelgewächsen mit farbenprächtiger und „exotischer“ Blütenfülle.
Dabei fasziniert mich speziell der fließende Übergang zwischen Imagination und naturwissenschaftlicher Beobachtung in den botanischen Illustrationen des 17. und 18. Jahrhunderts. Oft sind in Zeichnungen dieser Zeit komplette Ökosysteme dargestellt, wobei die Fantasie Wissenslücken gekonnt ausfüllt oder Beobachtetes frei ausschmückt. Beispielsweise werden Pflanzen und Insekten gemeinsam abgebildet, die in Wirklichkeit keine spezielle Beziehung zueinander haben. Auch werden Pflanzen gleichzeitig blühend, Früchte tragend und Samen formend dargestellt – ein biologisch unmöglicher, mythisch-paradiesischer Zustand also (und gestalterisch von großem Interesse). Komposition und Ästhetisierung sind dabei sehr wichtig. Eine Künstlerin und Naturforscherin, deren Arbeiten hier ganz besonders hervorstechen, ist Maria Sybilla Merian (1647-1717). Meine Kollektion SYBILLA, die hier in diesem Stipendienprojekt ihren Anfang nimmt, ist nach ihr benannt.
Dem Zeichnen, Skizzieren und Lesen folgten zahlreiche Emaille-Experimente. Ich konnte durch das erhaltene Stipendium eine große Menge neuer Emaillefarben und Zubehör sowie Kupfer und Silber zum Emaillieren erwerben. Aus den neuen Farben fertigte ich als erstes Farbproben, die dazu dienen, die Charaktereigenschaften der Farbe zu testen und als Farb-Referenz für zukünftige Arbeiten zur Verfügung zu haben. Konkret bedeutet das also, dass die pulverisierten Emaillefarben gewaschen, auf kleine Kupfer- oder Silberplättchen aufgetragen und anschließend aufgebrannt und katalogisiert werden müssen. Auf der Suche nach spannenden Kombinationen kombinierte ich in manchen Experimenten mehrere Farben in Lagen übereinander.
Experimente dieser Art sind immer sehr arbeitsintensiv, aber nur so sind auch zufällige und neue Entdeckungen möglich. Da die zu emaillierenden Elemente meiner Kunstobjekte ebenfalls sehr zeitaufwendig goldschmiedisch gefertigt werden (ausnahmslos von Hand ausgesägt, aufgetieft, gelötet, konstruiert), möchte ich natürlich vorher sicher sein, mit welchen Farbkombinationen die gewünschten Effekte erzielt werden können. Trotzdem ist der Emailleprozess selbst von vielen Variablen beeinflusst und das Arbeitsergebnis oft unvorhersehbar. Genau dieses Zusammenspiel von Planung und Spontanität macht für mich den Reiz am Emaillieren aus: Dem Arbeitsprozess wohnt für mich eine Magie inne, die es hervorzulocken gilt. Das funktioniert nicht mit Wille und Gewalt, sondern nur durch Zeit und Zuwendung, Geduld, Demut, und dem Wissen, dass dieser Emailleprozess mir ein Tor zu etwas Größerem, Mitreißenden öffnen kann.
Im Herbst 2022 hatte ich einen ersten großen Halsschmuck der Kollektion SYBILLA entwickelt: Ein barock anmutendes, opulentes, bordeauxrot emailliertes Collier aus archetypischen dreiblättrigen Blüten, teils durchbrochen, wie von Insekten zerfressen, die mit mehrsträngigen Granatketten verbunden sind. Die dreifach gespiegelte achsensymmetrische Blüte als Archetyp der „exotischen“, aus fernen Ländern importierten Blume steht im Zentrum des Colliers. Gefasst sind die Blüten in weitere, noch stärker zerfressene Blüten aus patiniertem Silber. Es ist ein Reigen aus Ordnung und Chaos, aus Schönheit und Zerfall, aus Fressen und Gefressenwerden.
Ein zweiter Halsschmuck ist aktuell im Entstehen, sowie parallel mehrere kleinere Stücke wie Statement-Ohrringe und Tischobjekte. SYBILLA II ist noch ausladender, mit zart changierenden rosa-schwarz-opalweißen Blütenblättern, die mit Süßwasserperlen zu einer opulenten Komposition zusammengefügt werden sollen. Dieses Stück wird in ein größeres Aquarellkunstwerk eingefügt, sodass die emaillierte Blütenelemente eine Verwischung zwischen zweidimensionalen und dreidimensionalen Darstellungen, zwischen Objekt, Angewandter Kunst und Schmuck bewirken.
Pandemie, Stipendium & Weiterentwicklung
Die Corona-Pandemie bedeutete für mich, wie für so viele im Kreativbereich, einen großen Einschnitt in meinen Arbeitsprozess. Mir fehlte es an Zeit, Freiraum und Material, mich an etwas Größeres zu wagen, das nicht zwangsläufig mit wirtschaftlichen Erfolgen verknüpft war. Diese Freiheit hat mir nun das Stipendienprogramm „Junge Kunst und Neue Wege“ geschenkt.
Ich konnte mit Hilfe des Stipendiums eine ganz neue Kollektion zu entwickeln. Die hier abgebildeten Arbeiten sind nur der Anfang; in den nachfolgenden Monaten sind noch weitere Arbeiten dieser Kollektion entstanden und werden kontinuierlich weiterentwickelt - sowohl kleinere Stücke und ausladende Statement-Colliers, als auch multidisziplinäre Installationen. Hier dazu einige Beispiele:
SÜDAFRIKA: VON FELSEN, (WARTE)SCHLANGEN UND VERBORGENEN WELTEN
Eindrücke unserer Reise in mein Heimatland Südafrika.
Wieder in Bamberg ist der Himmel weißgrau und wetterlos – kein Regen, keine Sonne, kein Schnee, keine Bamberger Schäfchenwolken. Nur ein weißes, stilles Nichts, eigentlich perfekt zum Ankommen und Verarbeiten der Reiseeindrücke.
Zum ersten Mal waren Alvaro und ich also gemeinsam in meinem Heimatland Südafrika, und so sehe ich viele Eindrücke wie mit einer Doppelbrille gleichzeitig ganz neu zum ersten Mal, aber auch als Normalität, als eine Erinnerung an mein früheres Leben dort. Südafrika ist ein Land von beeindruckenden Kontrasten, ein Land der unterschiedlichsten Wirklichkeiten. Unzählige gelebte Schicksale verweben sich zu einem dicken Zopf aus Weltgeschehen, dessen unterschiedliche Stränge doch eigenen Gesetzen und widersprüchlichen Logiken folgen, und dazu so unterschiedliche Selbstverständnisse in sich tragen.
Ein Teil meiner Familiengeschichte flicht sich hier im 19. Jahrhundert ins Geschehen, als ein Schwede nach Südafrika auswandert und dort eine Familie gründet. Wir besuchen meine Großeltern auf ihrem kleinen Weingut, das in den Hügeln um Stellenbosch liegt, zwischen der letzten Düne des Meeres und den ersten Granitbrocken der nahen Berge. Wir besuchen meine Mutter, die Haus und Garten in ein schattiges Refugium verwandelt hat. Wir besteigen den Tafelberg, wandern, fahren ans Meer, besuchen Freunde, streifen durch die Landschaft, sammeln bruchstückhafte Eindrücke. Davon teile ich einige Fragmente.
Auf dem Tafelberg sind ganze Welten in Felsschluchten und Hochplateaus verborgen. An einem sonnigen aber zum Glück etwas windigen Tag führt mein Bruder uns einen Lieblingsweg hinauf. Wir klettern durch die felsige und dicht bewaldete Skeleton Gorge immer höher, und unter uns breitet sich die Millionenstadt endlos und glitzernd aus. Noch höher, und wir sehen das Meer, den großen Bogen der False Bay und die violetten Bergketten dahinter, die das Kap vom Landesinneren trennen. Oben auf der zerklüfteten Ebene des Tafelbergs gibt es zahlreiche Wege, die sich durch die atemberaubende Fynbos-Welt schlängeln. Fynbos gibt es nur hier im Westkap: eine heimische Mischung aus Proteengewächsen, Gräsern, zarten Kräutern und Blumengewächsen, die teilweise so speziell an ihren Lebensraum angepasst sind, dass sie nur in einem winzigen Gebiet überhaupt vorkommen. Wie etwa der Silberbaum Leucadendron argenteum, ein Proteengewächs mit mysteriös schimmernden Samtblättern, das allein an den schattigen Hängen des Tafelbergs wächst, nirgends sonst.
Wir picknicken in einer schmalen Schlucht, mitten in einem Flüsschen, eingebettet in Farne und von knorrige Stämmen beschattet, deren Wurzeln sich auf unverständliche Art und Weise im Gestein verkeilt haben. Das Wasser ist kühl und rein, aber bräunlich wie Tee, und ich schöpfe gierig davon mit hohlen Händen.
Jede Windung im Weg zeigt eine ganz neue Welt, ein neues Mikroklima, eine eigene Mischung aus Sonne, Wind, und Wasser, die jedem Berghang und jeder Schlucht ein individuelles Kleid schneidert. Als Wanderin fühle ich mich klein und unwissend neben den Felsgiganten; was verstehe ich schon von den geheimen Zusammenhängen dieser uralten Welt? Wie wenig durchblickt man beim Durchstreifen dieser Landschaft, man sieht doch bloß das Alleroberflächigste.
Im starken Kontrast dazu steht der Besuch bei Home Affairs, dem Bürgeramt. Denn mein Pass muss erneuert werden. Bereits in Deutschland war ich wiederholt in München beim Südafrikanischen Generalkonsulat zur Verlängerung meines Reisepasses. Das Vorhaben scheiterte an meinen durch die Goldschmiedearbeit abgeschliffenen Fingerkuppen der linken Hand, die im altmodischen Stempelkissen nur mangelhafte Fingerabdrücke hergaben. Bürokratie ist leider in allen Ländern unumgänglich, und so stelle ich mich bei Home Affairs in die Warteschlange, Termine werden nämlich keine vergeben. Stattdessen wartet man in langen Schlangen in der gnadenlosen Sonne; erfahrene Bürokratiegänger kommen mit Campingstuhl, Kreuzworträtsel und Schirm, und einer Tüte voller Geduld. Es gibt sogar professionelle Warter, die sich frühmorgens in die Schlange stellen und später ihren Platz gegen einen Geldschein wechseln, meist zu aufgebrachten Protestklängen der hinter ihnen Stehenden. Jedenfalls fand mein stilles Drama nach vier Gängen zum Amt ein Ende, als ich endlich, nach fast acht Monaten vergeblicher Versuche, mein kostbares Reisedokument in Händen hielt und damit wieder heim nach Bamberg durfte.
Auf einem Flohmarktbesuch gehen uns die Augen über: So unendlich viele gelebte Leben, deren Überbleibsel hier auf geblichenen Plastikplanen ausgebreitet angeboten werden, so viele Geschichten, zu viele, sie überhaupt alle wahrzunehmen, geschweige denn einzufangen.
Am Meer in der Nähe von Hermanus verliere ich mich in den kleinen Tümpeln, die nur bei Ebbe zwischen den zerklüfteten Felsen zu erreichen sind, nur nach mühsamen Kletterpartien auf den scharfkantigen Steinformation. Die kleinen Mikrokosmen der Gezeiten sind wie umfriedete Paradiese.
Ich finde Kompositionen aus moosigem Grün und zartem violett, hell-orangene Flecken, kostbare Stückchen Welt die ein Gewimmel von Leben beherbergen. Ich kann sie weder besitzen noch einfangen, denn die Wasseroberfläche schäumt und spiegelt und meine Kamera versagt kläglich. Vielleicht mit Aquarell und Papier, denke ich, auf dem spitzen Fels balanciert, aber vielleicht auch einfach nicht; vielleicht muss man dieses schimmernde Bild allein in der Erinnerung aufbewahren. Manche Tümpel sind dicht mit Seeanemonen besiedelt, in anderen gibt es wieder keine einzige Anemone und dafür eine Menge farbenfroher Seeigel. Und Seesterne, Muscheln, Flechten und Seetang, kleine Krabben, leere und teilweise wieder neu bewohnte Schalen, Totes und Lebendiges durcheinander. Die Grenze zwischen Tier und Pflanze, Alge und Pilz scheint verwischt, der ganze Tümpel atmet im Rhythmus der Gezeiten und wird zur zusammenhängenden Kreatur.
Die Reise ist zu kurz, all das Gesehene zu begreifen und zu artikulieren, aber es bleibt ein Bodensatz an Eindrücken an der Seele haften. Und die kostbare Erfahrung bleibt, dass jeder seine eigene Geschichte mit sich trägt und seine eigene Wirklichkeit lebt. Wenn ich heute auf meinem Sonntagnachmittagsspaziergang die Bamberger in ihre Wintermäntel gehüllt sehe, freue ich mich auf alle anstehenden Begegnungen im Atelier, auf alle die Schicksalswendungen, die mir im Laufe des Jahres zugetragen und erzählt werden, und die ich dann anschließend als kostbare Erinnerung in Schmuckstücke konservieren kann. Denn das ist mein Leben so wie ich es mir erträumt habe - im Fertigen der Schmuckstücke tragbare Geschichten erzählen.
NONNE 11: A NEW CREATIVE HOME
I have a vision for this studio: This will be a space that allows me to continually stay curious, to keep exploring, to blur the boundaries of my different modes of making and to become a nexus of connectivity for other creative souls. I want this space to feel interesting, inspiring and safe to those who visit us. A space where my partner and I can live out or contribution to the world, where we can hand-craft unique pieces that will add value and meaning to people’s lives.
It’s May, and Bamberg has risen from hibernation. Branches are suddenly clad in luminous green; red-tipped brambles and roses are competing for space on the riverbank, racing towards bloom in an explosion of life and energy. Crowds are thronging their way through the market stalls, small beer-drinking groups scattered along benches and railings just people-watching.
The obligation to wear masks outdoors in the city centre has been lifted a few days ago, and our faces feel strangely naked and unprotected from sunlight. Over these few months, un-masking one’s face has become an intimate act somehow, a revealing of a slither of self that was hidden before. I won’t miss the wearing of masks, but I might miss that strange thrill of seeing the lower half of someone’s face for the first time, making a half image whole, often in surprising ways.
My twenty minute walk to the new studio is lit by the chestnuts’ generous cream-coloured candelabras. As my new surrounding crystallise into familiar paths and structures, I can feel myself easing into this space. After months of renovating, building things and managing temporary situations, with an excess of uncertainty about life in general, I am slowly beginning to feel more grounded. With that, there is a sense of inner opening, a tightness released in my chest, with a gushing stream of creative ideas pouring out.
Once again – because realisations return in a cyclical way - it is just so clear to me how stress is an absolute killer for creative output. And another thing: Home is where I can express my true self safely and creatively.
Whether this refers to a physical space, a corner in my apartment, a relationship, or a larger geographical area: Home is where I feel unguarded enough to unlock those inner sluices of creativity. Then, I can use that energy to sustain myself, to manage stress in a healthy way, to have each breath reach deeper filling up my entire lung capacity, and ultimately, to flourish as a human being.
With this new studio in Bamberg, a new home is born. It is by far the most spacious, light-filled and personally meaningful studio I’ve ever had, mostly because I have been able to co-create this one from scratch.
The studio space, nicknamed NONNE 11, will officially open its doors on the 18th of June, ready to embrace summer in its full force. To celebrate this significant step with us, have a look at my calendar for dates, the location and Covid-19 details.
While my path has been windy and unforeseeable up to this point, I certainly think there was a direction to it; it’s as if I am following a scent trail, invisible but clearly intuitable. Opening my own studio-gallery – and in such a stunning location - is a truly important mile stone on that windy path, and while I don’t know what the future holds, when we can travel and trust strangers again, how long this moment will last and how exactly we will make this project work, this is the right place to be now. This is where I will plant my feet, create, build, connect, love, be present and bring my energy to now. Over time, I am sure the studio will take on a life of its own - you can follow our stories and events here.
This will be a space that allows me to continually stay curious, to keep exploring, to blur the boundaries of my different modes of making and to become a nexus of connectivity for other creative souls. I want this space to feel interesting, inspiring and safe to those who visit us. A space where my partner and I can live out or contribution to the world, where we can hand-craft unique pieces that will add value and meaning to people’s lives. A space to practise emotional articulation through art, both to improve my own being in the world and to touch the lives of others.
Newcomer
I’m new in town. So the natural thing for me to do is to explore, to go on long winding walks, criss-crossing the streets until I can assemble a map in my mind. Walks as long as my time and the limited daylight hours and our current lockdown curfew will permit.
I’m new in town. So the natural thing for me to do is to explore, to go on long winding walks, criss-crossing the streets until I can assemble a map in my mind. Walks as long as my time and the limited daylight hours and our current lockdown curfew will permit.
To live in a time with a government-imposed curfew! I never imagined it, it seems so bizarre. A curfew used to remind me of Second-World-War-stories, with grandmothers telling tales about blacking out windows with towels around the edges at night, stories of enemies out there, scared glances, and stealthy lovers sneaking home at night, carefully avoiding open stretches between houses. Now, we’re scared of a different enemy out there, an invisible one, all the more stealthy because we expect it in our neighbour’s friendly embrace, in our sister’s greeting and our business partner’s handshake.
I have lost myself in the narrow winding alleyways of one of Bamberg’s seven hills again, alleyways that provide barely enough space for a small waste bin, a parked (unlocked) bicycle and one human being passing by. The cobblestones are sloped towards the middle, catching puddles of ice-crusted water from yesterday’s now melting snow.
The city has a multitude of faces, that much I’ve seen already. As the winter landscape is drained of colour, and the last dregs of sunlight subside, my eyes become more attuned to these soft winter hues, micro-nuances of colour, much gentler than the glaring summer light. The eye learns to pick out and compare the most subtle differences. These are colours much too elusive, their only names might be obscure numbers on some highly technical colour chart. But how much more romantic to call the colour of the sky “swan blush” than “pantone 434M”.
These narrow streets are not as crowded as the main city centre: broad streets lined with stucco-covered historical buildings and shops. Although, even those are almost deserted now in comparison to the usual tourist bustle. There is something forlorn about these shop windows now, large posters with “SALE!!” written across them in bold red letters, “SALE 50% OFF” and “EVERYTHING NEEDS TO GO”. Some shopfronts are already empty like dark holes in the lit consumerist parade, rotten teeth. Some are dismantled, LED-signs hanging from a single wire, cardboard boxes stacked inside. Soon, the empty slot will be inhabited by another chain store.
Although, maybe not, who knows, since Bamberg’s citizens are heroically patriotic, supporting their local community businesses in ever more ingenious ways despite the national Corona restrictions. It’s a joy to watch.
To me, Bamberg features all those gloriously magical details I spent the siesta hours of my childhood discovering in gothic fairy tale books and glossy (and heavy) compilations of Romantic landscape paintings. It’s all here: The crumbling medieval houses – although the city centre is pristinely preserved and has certainly earned it’s UNESCO World Heritage status – so you have to search for those at the fringes; the moss-covered walls and stained roof tiles; the angular corners of houses unplanned and organically grown like bursts of mushrooms; the gilded church spires and patinated copper domes; the secret alleys and shortcuts; the river with its small surface twirls indicating treacherous currents underneath; the swans and waterfowl; the ancient oaks in the park that have survived wars and pandemics alike, and seem to be watching us with serious faces, branches weighed down with lichens and moss, in truth not single trees but a multitude of beings, inseparable now, tethered to their mutual network of lived history.
And the Altenburg Castle, perched on its hill above the town. Although it is neither as old nor as crumbly as some other castles in the area, it is undeniably very castle-like and quite beautiful, especially now, lit in an orange halo in the blue snow dusk. There is the forest all around, silent and loud at the same time with trees whispering, watching. There are golden sandstone walls and buildings and statues and carvings in an astounding luminous ochre the colour of golden local beer (which is plentiful), honeyed stones revealing their true splendour in the slanted sunlight.
There are so many stories layered here, dark-edged stories, stories that seep out of the mossy stones and pool black and menacingly around your feet as you pause. And there is lightness too, stories of relentless building and rebuilding, of crowning things, of preserving things, of weathering out storms and chiselling sacred knowledge into maps for future generations to rediscover.
There are cries trapped in the rough stone, burnt witches’ cries and zealous believers’ cries and shouted salutes to the Führer, cries of pain and joy, panic at the sight of the next shattering ice flood thundering down the river and tearing away bridges and houses in its path, peasant uprisings, foreign conquests, ancient ideologies. And as the brittle stones erode in our current-day tornado, I can almost watch those trapped cries escape like frozen particles in Antarctic ice melting. All those criers, I remind myself, they were all brought into this world by a mother, hopefully they were loved, and loved others in turn, they ached for safety and beauty and hoped to care for those closest to them, they grieved, they trusted in something, and they all crafted away at their intimate little dreams.
To be part of a multitude like this, and stand alone at the same time, feels infinitely powerful. I am quite excited to roam these streets until every corner is familiar, and then to watch the familiar change with the seasons, and then some more.
Watercolour and ink illustrations by Nora Kovats.
Im Sommer 2022 erhielt ich das Stipendium „Junge Kunst und Neue Wege“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, das mir erlaubte, mich einem größeren künstlerischen Projekt zu widmen. Im Rahmen dieses Stipendienprojekts habe ich die Kollektion SYBILLA entwickelt, die auf den Herbstmessen dieses Jahres zum ersten Mal präsentiert wird.